HOCHSTÄTTEN-DHAUN. Eine bemerkenswerte Entscheidung trafen die CDU-Mitglieder des Wahlkreises 18 am Montag: Für die bevorstehende Landtagswahl am 22. März 2026 wählten sie mit Katharina Gräff (25) aus Mandel eine prominente Newcomerin zur A-Kandidatin. Die amtierende Deutsche Weinprinzessin und ehemalige Naheweinkönigin stieß erst in diesem Jahr als aktives Mitglied zur CDU und wird nun für die Christdemokraten ins Rennen um ein Landtagsmandat gehen.

Trotz ihrer relativ kurzen Parteimitgliedschaft bringt Katharina Gräff bereits kommunalpolitische Erfahrung mit. Sie war eine Legislaturperiode lang im Gemeinderat aktiv und engagiert sich aktuell in den Ausschüssen für Tourismus & Kultur sowie Frauen, Jugend, Soziales, Senioren und Sport der Verbandsgemeinde Rüdesheim.
In ihrer Vorstellungsrede sprach Gräff eine Reihe von Themen an, die ihr besonders am Herzen liegen. Die Debatte um den Mindestlohn sieht sie als dringendes Anliegen, bei dem starke Stimmen aus den Ländern gefragt sind, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Arbeit muss sich lohnen, sie muss aber auch für Arbeitgeber und Konsumenten bezahlbar sein“, betonte Gräff.
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Ein weiteres zentrales Anliegen ihrer Rede war die Verknüpfung von Landwirtschaft und Tourismus. Dabei scheute sie sich nicht, auf die kommenden Herausforderungen hinzuweisen: Gräff prognostizierte, dass von den derzeit 4.200 Hektar bewirtschafteter Rebflächen wohl rund 1.000 Hektar aufgegeben werden müssten – eine gravierende Veränderung für die Landschaft der Region.
Auch die medizinische Versorgungssicherheit, insbesondere im Hinblick auf das Kirner Krankenhaus, griff Gräff auf. „Es muss Klarheit geschaffen werden, um den Menschen die Angst vor Hilflosigkeit im Notfall aus dem Weg zu räumen“, forderte sie.

Gräff zeigte sich bewusst, dass Erfahrung durch Handeln entsteht, und unterstrich die Bedeutung des Austauschs mit den Dörfern. Sie kündigte an, sich mit vollem Einsatz für ihre Ziele einzusetzen: „Für all das, und noch mehr werde ich rennen, was das Zeug hält. Dafür werde ich bestehende Netzwerke nutzen und neue Netzwerke aufbauen. Ich habe keine Angst, auf Menschen zuzugehen und durch ehrlichen Austausch unsere Chancen im Wahlkreis zu ergreifen und laut für unsere Region zu sein, wenn es darum geht, Klarheit und Sicherheit zu schaffen. Und das schaffen wir gemeinsam als starke CDU. Wir werden die Wählerinnen und Wähler für uns begeistern“, zeigte sich Gräff zuversichtlich.
Bei der Abstimmung erhielt Katharina Gräff 36 Ja-Stimmen, neun Nein-Stimmen und vier Enthaltungen – ein Ergebnis, das bislang nicht alle Wähler zu hundert Prozent überzeugen konnte. Bessere Zustimmungswerte erzielte der B-Kandidat: Der 43-jährige Versicherungskaufmann Eike Füllmann erhielt 44 Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
