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16. Mai 2025
StartNachrichtenKreis Bad KreuznachWeniger Unfälle, aber schwere Folgen: Feuerwehrleute trainierten für den Ernstfall

Weniger Unfälle, aber schwere Folgen: Feuerwehrleute trainierten für den Ernstfall

KREIS BAD KREUZNACH. Im Jahr 2024 ereigneten sich im Dienstgebiet der Polizeidirektion Bad Kreuznach erfreulicherweise 318 Unfälle weniger als im Vorjahr. Die Mitte März veröffentlichte Unfallstatistik weist insgesamt 5775 Verkehrsunfälle für die Polizeiinspektionen Bad Kreuznach, Bingen und Kirn aus. Trotz dieser positiven Entwicklung wurden 89 Menschen schwer verletzt und sieben Personen verloren ihr Leben.

Die moderne Fahrzeugtechnik mit ihren aktiven und passiven Sicherheitssystemen trägt maßgeblich dazu bei, dass viele Unfälle glimpflicher ausgehen. Spurhalte- und Notbremsassistenten, ESP, eine stabile Fahrgastzelle, Airbags und Gurtstraffer erhöhen die Überlebenschancen der Insassen deutlich.

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Dennoch mussten Rettungsdienste und Feuerwehren auch im vergangenen Jahr zu schweren Unfällen ausrücken und eingeklemmte Personen aus teils massiv zerstörten Fahrzeugen befreien. Um für diese anspruchsvollen Einsätze bestens gerüstet zu sein, schulte das Kreisausbildungsteam „Technische Hilfeleistung“ des Landkreises Bad Kreuznach an zwei Samstagen 24 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet im Feuerwehrhaus Bad Sobernheim.

Unter der Leitung von Alexander Roßkopf (Landkreis Bad Kreuznach) und den Kreisausbildern Rouven Ginz (Feuerwehr Rüdesheim), Christoph Kaluza (Feuerwehr Waldböckelheim) und Fabian Trarbach (Feuerwehr Stadt Bad Kreuznach) absolvierten die Teilnehmer ein praxisorientiertes Seminar zum Themenschwerpunkt „Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen“.

Der Fokus lag auf dem sicheren Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten wie Schere, Spreizer und Rettungszylinder sowie wichtigen Handgriffen und Tricks zur Befreiung eingeschlossener Personen. Der Abschleppdienst Kappler aus Bad Sobernheim stellte hierfür vier Übungsfahrzeuge zur Verfügung, an denen die Feuerwehrleute den Einsatz der Geräte intensiv trainieren konnten.

Im theoretischen Teil vermittelte Alexander Roßkopf zunächst die Aufgaben der Feuerwehr bei der technischen Unfallrettung. Dabei wurde unter anderem auf die umfangreiche Airbagausstattung und die mehreren Batterien moderner Fahrzeuge hingewiesen, die Gefahren für die Einsatzkräfte darstellen können. Die sogenannte 90-60-30-Regel für Sicherheitsabstände zu nicht ausgelösten Airbags wurde ebenso thematisiert wie das Vorgehen beim Brandschutz und die Rolle des „Inneren Retters“, der das Unfallfahrzeug erkundet.

Ein wichtiger Aspekt war die enge Zusammenarbeit mit Notarzt und Rettungsdienst bei der Befreiung eingeklemmter Personen. Zudem wurden Schneid- und Spreiztechniken sowie die Stabilisierung verunfallter Fahrzeuge geübt.

Christoph Kaluza widmete sich am zweiten Seminartag ausführlich den alternativen Fahrzeugantrieben. Kaluza und Fabian Trarbach stellten ein E-Fahrzeug vor und sensibilisierten die Einsatzkräfte für die Besonderheiten bei technischen Hilfeleistungs- und Brandeinsätzen im Zusammenhang mit Elektro- und Hybridfahrzeugen.

Rouven Ginz betonte die Wichtigkeit der psychischen Verarbeitung belastender Einsätze und wies auf Möglichkeiten der Einsatznachbesprechung und professionelle Gesprächsangebote hin.

Im praktischen Teil setzten die Feuerwehrleute das theoretisch Erlernte in die Tat um. Sie übten die Geräteablage, die Handhabung der Rettungsgeräte und die Erkundung von Unfallfahrzeugen. An verschiedenen Szenarien, wie der Rettung nach einem Seitenaufprall, aus Seiten- und Dachlage, konnten sie den Einsatz von Schere, Spreizer, Rettungszylinder, Säbelsäge und Halligan-Tool trainieren. Dabei wurde auch die Öffnung des Daches, die Schaffung eines Fußraumfensters und das Hochdrücken des Armaturenbretts geübt. Zum Abschluss wurde die Kettenrettung demonstriert.

Die Teilnehmer lernten, dass technische Unfallhilfe körperlich anstrengend ist und ein regelmäßiger Kräfteaustausch notwendig ist. Zudem wurde die Bedeutung von Kreativität und mehreren Lösungsansätzen bei komplizierten Rettungssituationen vermittelt.

Seminarleiter Alexander Roßkopf zeigte sich ebenso zufrieden mit dem Seminar wie die Teilnehmer und dankte allen Beteiligten für ihre Unterstützung.


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