Schwangerschaftsberatung – heute und in Zukunft
Caritas: Ein Wegfall des Paragraphen 218 würde die Arbeit nicht völlig verändern!
REGION. In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich strafbar, so geregelt in Paragraph 218 des Strafgesetzbuches. Unter bestimmten Voraussetzungen bleibt ein Schwangerschaftsabbruch indes straffrei. Das ist unter anderem der Fall, wenn er in den ersten zwölf Schwangerschafts-Wochen erfolgt und die Schwangere sich mindestens drei Tage vor dem ärztlichen Eingriff hat beraten lassen.
Eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission empfahl im April die Entkriminalisierung von Abtreibungen. Eine mögliche Umsetzung scheint – auch zeitlich – noch völlig offen. Gleichwohl nimmt die politische und gesellschaftliche Diskussion spürbar Fahrt auf.
Jüngst hat sich die Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Caritasverbände zu Wort gemeldet. Sie befürchtet, dass eine Streichung des Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch und die damit verbundene Abschaffung der verpflichtenden Konfliktberatung die in Teilen öffentliche Finanzierung auch der katholischen Beratungsstellen gefährden könnte.
Dr. Jens Werner, Direktor im örtlichen Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V., teilt diese Bedenken. „Zwar stellt die Caritas – wie auch andere katholische Träger – schon seit fast 24 Jahren den gesetzlich geforderten Beratungsschein nicht mehr aus“, erklärt er und betont: „Aus der Schwangerschaftsberatung zurückgezogen haben wir uns aber keineswegs.“
So unterhält der Ortscaritasverband Schwangerschaftsberatungsstellen in Bad Kreuznach, Idar-Oberstein, Boppard und Simmern. Die Beraterinnen bieten zusätzlich feste Sprechzeiten in Kirn, Rhaunen, Emmelshausen und Kastellaun an. Dies deute den hohen Bedarf an, der auch faktisch belegt sei: „Im Jahr 2023 haben rund 550 Menschen unsere Schwangerschaftsberatung aufgesucht“, so der Caritas-Chef. „Es wäre also offenkundig falsch, die Anliegen der ratsuchenden Schwangeren auf die Frage nach dem Beratungsschein zu reduzieren.“
Die Vielfalt der Beratungs-Themen erläutert Lydia Bittner-Wirtz, eine von sieben Schwangerenberaterinnen im Caritasverband: „Familienplanung, Unsicherheiten rund um die Geburt, Fragen mit Blick auf die erste Zeit zu Dritt… Alles, was (angehende) Mütter oder Väter beschäftigt, darf zur Sprache kommen.“
Die Problemlagen der Klientinnen würden immer komplexer, resümiert die Simmerner Beraterin nach 26 Dienstjahren. „Heute, da immer mehr Menschen finanziell unter Druck geraten, geht es verstärkt um existenzsichernde Beratung und materielle Unterstützung“, sagt Bittner-Wirtz.
So gibt es häufig Informationen etwa zu Mutterschafts- beziehungsweise Elterngeld oder möglichen Unterhaltsansprüchen. Und wo erforderlich, können Schwangerschaftsberaterinnen finanzielle Hilfen vermitteln. Diese braucht es vielfach für den Kauf der Baby-Erstausstattung. Als katholische Beratungsstelle kann die Caritas-Schwangerschaftsberatung Beihilfen auch aus dem Trierer „Bischofsfonds für schwangere Frauen“ beantragen.
All dies zeige, dass der Fortbestand der Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen auch künftig unabdingbar sei – und damit ebenso die Zuschüsse der öffentlichen Hand, fasst Jens Werner zusammen. „Wir befinden uns ohnehin in einem ‚Finanzierungs-Mix‘ aus kirchlichen und staatlichen Mitteln, aber auch aus Eigenmitteln und Spenden.“
Die Caritas-Schwangerenberatung ist kostenfrei und unabhängig von Konfession oder Nationalität. Sie gilt werdenden Eltern und „jungen“ Familien oder Alleinerziehenden bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Mehr auf www.caritas-rhn.de.
Veranstaltungsreihe Herbst 2024
Im Gespräch bleiben – Die Erben der Arisierung
REGION. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Kreuznach e. V. (GCJZ KH e. V.) in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe lädt herzlich zu einem weiteren Vortrag in der Veranstaltungsreihe “IM GESPRÄCH BLEIBEN” ein.
Datum und Uhrzeit: Donnerstag, 14. November, 19 Uhr
Ort: Zentrum St. Hildegard, Bahnstraße 26, Bad Kreuznach
Mit dem Vortrag “Die Erben der Arisierung” setzt die GCJZ Bad Kreuznach e. V. die im Juli begonnene Veranstaltungsreihe “IM GESPRÄCH BLEIBEN” fort. In seinem Vortrag greift der Autor ein bis in die Gegenwart “nachwirkendes” Kapitel des Holocausts auf. “Arisierung” – unter diesem Schlagwort verbirgt sich die systematische Enteignung jüdischer Unternehmer, Kaufleute und deren Familien in Deutschland und Europa zwischen 1933 und 1945. Der Referent Armin Flesch, freier Autor und Journalist aus Frankfurt am Main, wird die historischen Hintergründe und die langfristigen Auswirkungen dieser Enteignungen beleuchten und diskutieren, wie diese Ereignisse bis heute nachwirken. Noch immer sind viele Fragen offen: Wer profitierte von dem legalisierten Raub? Noch immer sind nicht alle Besitztümer an die rechtmäßigen Eigentümer oder deren Nachfahren zurückgegeben.
Referent: Armin Flesch, freier Autor & Journalist aus Frankfurt am Main
Anmeldeinformationen oder Eintrittspreise: Keine Anmeldung erforderlich – Freier Eintritt
Tiergeschichten zum Bundesweiten Vorlesetag in der Stadtbibliothek
BAD KREUZNACH. Am Freitag, den 15. November lesen ab 16 Uhr Ehrenamtliche aus dem Bad Kreuznacher Tierheim zum Vorlesetag spannende, lustige und interessante Geschichten über Tiere vor. Alle ab 5 Jahren sind herzlich willkommen. Kinder können mit den ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tierschützern nach dem Vorlesen gerne ins Gespräch kommen. Die Teilnahme ist kostenlos und es ist keine Anmeldung notwendig.
Der Bundesweite Vorlesetag findet immer am dritten Freitag im November statt und soll Kinder und Erwachsene fürs Vorlesen begeistern. Es beteiligen sich Kitas, Schulen und Bibliotheken in ganz Deutschland.
Jump. Glück und Unglück. Das Lina-Hilger-Gymnasium stellt aus
BAD MÜNSTER AM STEIN-EBERNBURG. Im Künstlerbahnhof Ebernburg kann man ausgewählte künstlerische Arbeiten von Schüler*innen der 6. – 13. Jahrgangsstufe des Lina-Hilgers sehen.
Neben poppig bunten und lustigen Arbeiten gibt es auch ernste und tiefsinnige Überlegungen zum Glück bzw. Unglück, in das wir alle regelmäßig fallen, uns hineinfallen lassen oder auch mitten hineinspringen. Als besonders Highlight präsentiert die diesjährige Abschlussklasse des Leistungskurses Kunst multimediale oder interaktive Installationen.
Besuchen Sie die Vernissage am 16. November, um 19 Uhr, oder kommen Sie am Sonntag, 17. November, Samstag, 23. November oder Sonntag, 24. November, von 14 bis 18 Uhr vorbei. Es lohnt sich!
Vortrag zum Thema „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)“ am 19. November
BAD MÜNSTER AM STEIN-EBERNBURG. Herzlich eingeladen sind alle Interessierten zum kostenfreien Vortrag ab 18 Uhr im Rahmen des monatlich stattfindenden „Gesprächskreises Demenz“ in der barrierefreien Begegnungsstätte Vielfalt in Bad Münster am Stein-Ebernburg, Kurhausstraße 43.
Die SAPV trägt dazu bei, die Lebensqualität und Selbstbestimmung kranker Menschen zu erhalten und zu fördern und ihnen somit ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in häuslicher Umgebung zu ermöglichen. Die Einbindung von An- und Zugehörigen spielt dabei eine wichtige Rolle. Palliativmedizinerin Dr. med. Rebecca Seiler und Teamleiterin Sabrina Kron vom Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe Bad Kreuznach informieren an diesem Abend über die Arbeit der SAPV im Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe am Krankenhaus St. Marienwörth. Sie stellen unter anderem das Team vor und informieren darüber, wer einen Anspruch auf die Leistungen der ambulanten Palliativversorgung hat und wie diese beantragt werden können und vieles mehr. Anmeldung bitte bis zum 16. November und Rückfragen gerne an Monika Kleinert, Tel.: (0151) 20267692, E-Mail: monika.kleinert@franziskanerbrueder.org, aber auch Spontanbesuche sind jederzeit möglich.
Neue CD aus der Saalkirche Ingelheim – Haydn: Die Schöpfung
INGELHEIM. Der Georg-Philipp-Telemann-Chor Ingelheim hat gerade eine neue CD mit einen der bedeutendsten Chorwerke der Musikgeschichte mit großem Orchester und Gesangssolisten veröffentlicht: Haydn “Die Schöpfung”.
Der Chor hat das Werk im Juni in zwei Konzerten in der Saalkirche Ingelheim aufgeführt. Hier sind auch die Aufnahmen entstanden. Joseph Haydn – der bedeutende Komponist aus der Wiener Klassik – hat mit diesem Stück eines der heitersten und melodienreichsten Chorwerke der Musikgeschichte geschaffen. Als Textvorlage hat der die biblische Schöpfungsgeschichte verwendet. Diese hat er in festliche, heitere und angenehm zu hörende Musikstücke umgesetzt.
Die Mitwirkenden sind der Georg-Philipp-Telemann-Chor Ingelheim, Jugend-Vokalensemble “canto vocale”, Sopran: Manuela Strack, Alt: Hannah Bowden, Tenor: David Jakob Schläger, Bass: Erik Ginzburg, Orchester “Capella Palatina Ingelheim”, Leitung: Carsten Lenz.
Der Konzertmitschnitt ist als Doppel-CD zum Preis von 15 € erhältlich bei Konzerten und Gottesdiensten in der Saalkirche. Es gibt auch eine Bestellmöglichkeit im Internet: www.lenz-musik.de bzw. per e-mail: c.lenz@lenz-musik.de. Ein Klangbeispiel ist ebenfalls im Internet zu hören: www.telemannchor-ingelheim.de.
Kreisarchiv am 14. November 2024 geschlossen
RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS. Das Kreisarchiv der Kreisverwaltung in Simmern ist am Donnerstag, 14. November 2024, aufgrund der Berlin-Reise im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Auswanderung Brasilien – Rhein-Hunsrück-Kreis“ geschlossen. Danach ist es regulär am Donnerstag, 21. November, 14.30 bis 17.30 Uhr, wieder geöffnet.
Verzögerungen bei der Müllabfuhr
KREIS MAINZ-BINGEN. Bei der Abfallabfuhr für Restmüll, Biomüll und Papier kann es ab Mittwoch, den 13. November aufgrund der Personalversammlung der Kommunalen Abfallwirtschaft Mainz und Mainz-Bingen AöR (KAW) zu Verzögerungen des Regelbetriebs über mehrere Tage kommen. Es wird darum gebeten, die Müllgefäße stehen zu lassen, bis die Abfuhr stattgefunden hat. Das Entsorgungszentrum in Budenheim ist am 13. November erst ab 11 Uhr geöffnet.
Bei Fragen können sich die Bürgerinnen und Bürger an die Abfallberatung wenden unter der Telefonnummer 06131 12-140780.
Jüdische Spuren im Osten Europas
MEISENHEIM. Im Haus der Begegnung präsentiert der Fotograf und Blogger Christian Herrmann am Mittwoch, 13. November, um 19.30 Uhr Spuren jüdischen Lebens in Osteuropa mit Fotos und Texten: verwilderte Friedhöfe, zerstörte oder zweckentfremdete Synagogen, aber auch Anzeichen dafür, dass das jüdische Erbe dort allmählich wieder seinen Platz findet. Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.