REGION. Mit hydriertem Pflanzenöl macht die KRN (Kommunalverkehr Rhein-Nahe) seit dem heutigen Donnerstag, 10. Oktober, einen großen Schritt in Richtung mehr Klimaschutz im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). Denn das Pflanzenöl, das unter dem Namen HVO-Biodiesel auf dem Markt ist, wird zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
Auf dem Betriebsgelände der KRN in Bad Kreuznach, wurde dafür extra die alte Tankstelle aus den 80er Jahren umgebaut. Alle Dieselbusse können neben Diesel auch HVO tanken und müssen nicht umgerüstet werden. So ist es gewährleistet, falls ein Busfahrer einmal die Betankung auf dem Betriebsgelände vergessen hat, auch weiterhin an einer Tankstelle Diesel zu tanken. Insgesamt lagern im Moment in den zwei Tanks 200 000 Liter HVO-Biodiesel.
Die KRN machte vor wenigen Tagen eine europaweite Ausschreibung für die künftige Belieferung des Biodiesels. Denn das Unternehmen benötigt für ihren Fuhrpark in Bad Kreuznach mit den 50 Fahrzeugen 1,1 Millionen Liter Biodiesel jährlich. Für die jetzige Lieferung konnte man einen Literpreis von 1,49€ vereinbaren.
Für Landrätin Bettina Dickes ist das Tanken von Biodiesel oder auch „Frittierfett“, wie sie es gerne nennt, die optimale Lösung, einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Thema Energiewende.
„Er ist auch ein Weg, der technisch umsetzbar ist. Für E-Busse ist die Infrastruktur nicht geeignet, und es würde viele Millionen kosten, E-Busse anzuschaffen. Und die Anschaffung einer Wassertankstelle geht auch nicht“, so Dickes.
Der Verkauf von HVO-Biodiesel ist in Deutschland erst seit dem 29. Mai 2024 erlaubt, und auch Autofahrer können nach Rücksprache mit ihrem Autohaus den Biodiesel tanken. Derzeit gibt es in Deutschland 240 Tankstellen, die HVO-Biodiesel anbieten.
Der Wunsch von Bettina Dickes ist es, dass man Sammelstationen einrichtet, damit die Bürger etwa ihr altes Frittierfett abgeben können. Wie der Geschäftsführer der KRN, Uwe Hiltmann mitteilte, spart man bei 200 000 Liter HVO insgesamt 650 000 Tonnen CO₂ ein.