LANGENLONSHEIM. Auf den Spuren ihrer Familie besuchte Ruth Glick, zusammen mit ihrer Enkelin Zoe Graham, Langenlonsheim. Ruth Glicks Großvater Carl Nachmann betrieb in Langenlonsheim einen Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Ihm war es gelungen, im Jahr 1939, kurz vor Beginn des zweiten Weltkriegs, vor den Nazis in die USA zu flüchten.
Zuvor war er in der sogenannten „Kristallnacht“, dem Pogrom des 9. Novembers 1938, in seinem Haus in Langenlonsheim schwer misshandelt und verletzt worden. Sein Haus in der Ortsmitte wurde von einem braunen Mob verwüstet. Er überlebte nur knapp.
Ruth Glick und ihre Enkelin besuchten die Stelle, an der das Haus der Familie stand. Sie waren bewegt von den Stolpersteinen, die die Ortsgemeinde Langenlonsheim dort zur Erinnerung an Carl Nachmann und seine Ehefrau Ida verlegt hatte.
Auf dem jüdischen Friedhof im Langenlonsheimer Wald fanden sie drei Gräber ihrer Vorfahren. Bei ihrem Besuch wurden sie von Karl-Wilhelm Höffler in seiner Frau Inna begleitet. Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Langenlonsheim wurde durch Karl-Wilhelm Höffler ausführlich recherchiert und dokumentiert.