13.01.2023
Von Norbert Krupp
BAD KREUZNACH. Premiere beim Rotary Club Bad Kreuznach: Für vorbildliches Engagement und besondere Verdienste um die rotarische Idee zeichnete Präsident Werner Severin seine Clubfreunde Friedhelm Wilhelm Dörtelmann, Harald Lehmann sowie Dr. Hans Jöckel mit der neuen Carl-Krischer-Medaille aus.
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Die solide Bronze-Medaille wurde durch den Bildhauer und Maler Gernot Meyer-Grönhof geschaffen und erinnert an den Gründungspräsidenten des Bad Kreuznacher Clubs: Carl Krischer (1892-1958) stellte sich als junger Lehrer gegen Kriegsverherrlichung sowie überzogenes Vaterlands-Pathos, bis er durch die Nationalsozialisten entlassen wurde.
Von 1936 bis 1945 arbeitete er für die Seitz-Werke als Repräsentant in Frankreich, dann als Handlungsbevollmächtigter und als Vorstandsmitglied. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte er sich als Wirtschaftsdezernent des Landkreises sowie als Leiter der Bezirksgeschäftsstelle der der Industrie- und Handelskammer für den Aufbau der deutschen Wirtschaft und trat als Leiter der Gymnasien in Bad Sobernheim und Bad Kreuznach (an der Stadtmauer) für humanistische Überzeugungen, Toleranz und Zivilcourage ein. Präsident Severin bewertete es daher als berechtigt, eine Auszeichnung für herausragende Lebensleistungen im Rotary Club (RC) Bad Kreuznach nach Krischer zu benennen.
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Der Club wurde 1955 durch Krischer und 20 weitere Männer gegründet und zählt aktuell 76 Mitglieder zwischen 38 und 92 Jahren. Dr. Hans Jöckel, Fritz Dörtelmann und Harald Lehmann verkörpern zusammen 158 Jahre dieser Clubgemeinschaft.
Der 1930 geborene Bad Kreuznacher Dr. Hans Jöckel arbeitete seit 1964 als Internist mit Schwerpunkt Rheumatologie in Bad Kreuznach und fungierte von 1974 bis 2013 als ärztlicher Leiter des Radonstollens. Er engagierte sich in führenden Ämtern ärztlicher Organisationen, als ehrenamtlicher Richter sowie in evangelischer Kirche und beim Diakonischen Werk. Er ist der einzige lebende Ehrenbürger der Stadt und wurde mit dem Ehrentitel Sanitätsrat ausgezeichnet. Seit 1976 ist er Mitglied des RC, dem er 1981/82 als Präsident vorstand.
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Im rheinischen Oberhausen erblickte Friedrich Wilhelm Dörtelmann 1931 das Licht der Welt. Nach einer Ausbildung zum Koch besuchte er die Hotelfachschule in Heidelberg, danach studierte er Betriebswirtschaftslehre und Politik. Mit dem Abschluss eines Diplom-Kaufmanns arbeitete er ab 1960 in der Zentrale des Steigenberger-Konzerns, bevor er von 1970 bis 1992 die Rheuma-Heilbad-AG in Bad Kreuznach leitete. Seine lange Liste an Ehrenämtern reicht von der Stiftung Viktoriastift über den Landesverband der Rheumaliga, das Amt als Handelsrichter, das Presbyterium und den Orgelbauverein Pauluskirche bis hin zur Cauer-Haus-Stiftung. 1972 kam er zum RC, wo er sich als Präsident (1982/83) sowie in vielen anderen Ämtern und in dessen Fördergemeinschaft engagierte.
Der 1931 in Bad Kreuznach geborene Harald Lehmann leitete ab 1952 das elterliche Unternehmen C. A. Weber, bis er nach 56 Jahren diese Verantwortung in jüngere Hände legte. Für die Gesellschaft setzte er sich ein als Präsident des Kreuznacher Rudervereins (1960 bis 1971), als Handelsrichter (1968 bis 2017), als Mitglied und zeitweise Vorsitzender der Stiftung Kreuznacher Diakonie (1971 bis 2002) sowie als Vizepräsident der IHK Koblenz (1982 bis 1997). Dem RC gehört er seit 1960 an und stand 1971/72 an dessen Spitze. Im Rahmen rotarischer Austauschprogramme haben er und seine Familie schon 28 Jugendliche aus anderen Ländern aufgenommen.
Ihr gehört einer Generation an, aber wart Zeitlebens in verschiedenen beruflichen und gesellschaftlichen Feldern engagiert, auch bei Rotary,
bestätigte der Präsident diesen drei „exponierten Persönlichkeiten, die nie polarisierend, sondern in hohem Maß integrierend gewirkt haben. Ihr habt auf sehr selbstverständliche Weise die Ideale Rotarys gelebt, innerhalb und außerhalb des Clubs“, dankte Severin den Geehrten.
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